Myasthenia gravis

Myasthenia gravis: seltene Erkrankung führt zu Muskelschwäche

Myasthenia gravis – kurz: Myasthenie oder auch MG – ist eine seltene, chronische Autoimmunerkrankung, die durch Schwäche und schnelle Ermüdung der Muskulatur gekennzeichnet ist. Glücklicherweise kann Myasthenie heute in vielen Fällen gut behandelt werden.

Dieser Artikel beantwortet Ihnen und Ihren Angehörigen grundlegende Fragen zur Erkrankung. Weiterführende Hinweise zu Themen wie Familie, Beruf und Alltag finden Sie im Ratgeberbereich (dazu ist eine Registrierung nötig). Für medizinische Fragen wenden Sie sich bitte immer an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Mit den vielfältigen Symptomen der Myasthenie sind Sie nicht allein: Das kostenfreie Patientenprogramm AlPaCa bietet Ihnen Informationen, Orientierung und persönliche Unterstützung durch Ratschläge, weiterführende Anlaufstellen und mehr an.

Seltene Erkrankungen: MG im Fokus

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Krankheitsbild

Was ist Myasthenia gravis (MG)?

Myasthenia gravis bedeutet „schwere Muskelschwäche“. Bei Myasthenie ist die Reizübertragung vom Nerv zum Muskel gestört. Myasthenie betrifft zuerst einzelne Muskelgruppen, häufig im Bereich der Augen (okulär). Sie kann sich aber auch auf Muskeln im ganzen Körper ausdehnen. Dann spricht man von einer generalisierten Myasthenia gravis. Die Muskelschwäche wird typischerweise bei körperlicher Belastung stärker, und nimmt in Ruhephasen wieder ab. Myasthenie ist heutzutage in vielen Fällen gut behandelbar.

Was ist die Ursache von Myasthenie?

Bei Myasthenie bildet das Abwehrsystem Antikörper, die körpereigene Strukturen angreifen. Diese Antikörper richten sich gegen Kontaktstellen zwischen Nervenfasern und Muskelzellen. Dort kommt es zu Entzündungen. Dadurch können Signale der Nerven nicht mehr richtig an die Muskeln übertragen werden. Die Reize werden von den Muskeln nur noch schwach oder gar nicht mehr wahrgenommen. Dies führt zu den vielfältigen Myasthenia-gravis-Symptomen wie etwa Doppelbilder sehen, hängende Augenlider, Schluckbeschwerden, Muskelschwäche, Fatigue, und weitere. Wieso es zu dieser Fehlsteuerung des Abwehrsystems kommt, ist bis heute noch nicht abschließend erforscht.

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Wer erkrankt an Myasthenie?

Myasthenie ist eine seltene Erkrankung. Sie kommt bei Frauen vermehrt im Alter von 20 bis 40 Jahren vor (early onset). Bei Männern tritt sie hauptsächlich im Alter zwischen 50 und 80 Jahren auf (late onset). Selten beginnt die Erkrankung bereits im Kindesalter (juvenile Myasthenie).
Frauen sind drei Mal häufiger von der früheren Form der Myasthenie betroffen als Männer.

Wie ist die Lebenserwartung bei Myasthenie?

Die Lebenserwartung bei Menschen mit Myasthenie, die medikamentös gut eingestellt sind, entspricht der von gesunden Menschen.

Symptome

Was sind Myasthenie-Symptome?

Myasthenie kann zu einer Reihe von Symptomen führen. Die Stärke der Beschwerden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Myasthenie kann zu Anfang nur die Augenmuskulatur betreffen (okuläre Myasthenie). Myasthenie-Symptome dabei können sein:

  • Doppelbilder sehen
  • hängende Augenlider
  • Darüber hinaus können weitere Muskelgruppen betroffen sein (generalisierte Myasthenie), was sich äußern kann durch:

  • Atembeschwerden wie Atemnot bei Belastung
  • Schluckprobleme (zum Beispiel häufigeres Verschlucken)
  • Schwäche in Armen und Beinen
  • Schwäche in der Halsmuskulatur (mit Nackenschmerzen als Folge)
  • Außerdem kann Fatigue auftreten (ständige schwere Erschöpfung).
    Da sich Myasthenie heutzutage glücklicherweise in vielen Fällen gut behandeln lässt, können die Symptome oft gelindert oder ganz verhindert werden.

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    Gibt es Begleiterkrankungen von Myasthenie?

    Myasthenie kann gleichzeitig mit anderen Erkrankungen des Abwehrsystems auftreten wie etwa einer Schilddrüsenentzündung. Bei manchen Betroffenen mit Myasthenie entwickelt sich eine meist gutartige Vergrößerung der Thymusdrüse. Selten kommt es dabei zum Auftreten eines Tumors an der Thymusdrüse (Thymom). Die Thymusdrüse kann in den ersten Jahren nach Diagnosestellung operativ entfernt werden.

    Diagnose

    Wie wird Myasthenie diagnostiziert?

    Beim Vorliegen der charakteristischen Myasthenie-Symptome kann die Diagnose durch verschiedene Tests abgeklärt werden:

  • Mit einem Bluttest lässt sich bei den meisten Menschen mit Myasthenie – aber nicht bei allen – ein bestimmter Antikörper nachweisen, der AChR-Antikörper.
  • Einen starken Hinweis auf das Vorliegen von Myasthenie kann der sogenannte Tensilon-Test liefern. Dabei wird ein Medikament in eine Armvene gespritzt, das die Impulsübertragung vom Nerv zum Muskel kurzzeitig verbessert.
  • Durch elektrische Nervenreizung in rascher Folge kann die Aktivität der Muskeln geprüft werden. Dies dient zum Nachweis der für Myasthenie typischen nachlassenden Muskelantwort.
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    Behandlung

    Wie wird Myasthenie behandelt?

    Es gibt zwei Ansätze zur Behandlung von Myasthenie: die symptomatische und die immunsuppressive Therapie.
    Bei der symptomatischen Therapie werden Medikamente eingesetzt, die den Abbau des Botenstoffs hemmen, der Signale zwischen Nerven und Muskeln überträgt. Dadurch steht mehr Botenstoff zur Verfügung.
    Immunsuppressive Therapien haben das Ziel, die fehlgeleitete Reaktion des Abwehrsystems zu unterdrücken und die Bildung der speziellen Antikörper zu verhindern. Dabei werden häufig Kortikosteroide in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt.

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    Gibt es Heilungschancen bei Myasthenie?

    Myasthenie ist nicht heilbar, lässt sich heute in den meisten Fällen aber gut behandeln.

    Wo können Menschen mit Myasthenie und deren Angehörige Unterstützung bekommen?

    Sie als Myasthenie-Patient:in und Ihre Angehörigen können sich zum Beispiel an Patientenorganisationen wie die Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V. (DMG) wenden. Diese wird hauptsächlich von Ehrenamtlichen Betroffenen geleitet und ist eine gute Austauschplattform mit Regionalgruppen, Online- Angeboten und weiteren nützlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Aufgaben und Zielen der DMG gehört die Aufklärungsarbeit, um auf seltene, neurologische Erkrankungen wie Myasthenie aufmerksam zu machen und eine schnellere Diagnosestellung für Betroffene zu ermöglichen.
    Außerdem bietet Ihnen unser kostenloses Patientenprogramm AlPaCa Information, Orientierung und persönliche Unterstützung durch Ratschläge, weiterführende Anlaufstellen, und mehr an.

    Diagnose Myasthenie – und was kommt jetzt?

    Nun haben Sie eine Diagnose und eine Erklärung für Ihre Symptome.

    Aber wie geht es jetzt weiter? Was ändert sich vielleicht für Sie? Wie können Sie damit umgehen? Wir helfen Ihnen auf Ihrem Weg mit Informationen und persönlicher Betreuung per Telefon. Melden Sie sich gleich bei AlPaCa an, dem kostenfreien Patientenprogramm von Alexion.

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    Quellen zu Myasthenie